Kiffer in der Wohnung unter uns
TLDR: Täglich stundenlanges Kiffen unter unserem Fenster. Hauptmieter der Wohnung ändert nichts daran, Beschwerden könnten in Racheaktion enden, Umzug fällt im Prinzip flach. Was tun?
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Hallo zusammen, wir (Pärchen, 34) wohnen zur Miete in einer Wohnung in einem 10-Parteienhaus in einer ganz ordentlichen Wohngegend in einer bayerischen Kleinstadt. Die Wohnung gehört den alten Großeltern meiner Frau, die in der Eigentümerversammlung wenig bis garnichts ausrichten können bzw. wollen.
Nun zum Problem. Die Wohnung unter uns wird zur Miete von einem alleinerziehenden Vater bewohnt, der selten zuhause ist. Unter unserem (Ex-)Schlafzimmer befindet sich das Zimmer der 16-17-jährigen Tochter. Die bewohnt es mit ihrem Freund, einem gleichaltrigen Weisenjungen, der (ja wirklich) ansonsten auf der Straße säße. Er hat Epilepsie und eine Lungenentzündung - hat uns der Vater erzählt, mit dem wir uns im Prinzip gut verstehen.
Die beiden (meistens wohl er allein) rauchen ausnahmslos täglich mehrere Stunden bei offenem Fenster Gras. Ich kenn mich damit nicht aus, aber wenn ich den Geruch direkt abkriege ist es so stark, dass mir ohne Übertreibung schlecht wird.
Der Gestank zieht sogar durch das geschlossene Fenster hindurch, in Extremfällen sogar bei geschlossener Jalousie. Auch die Hauswand riecht bereits stark danach.
An Lüften ist so schon seit über einem Jahr nicht zu denken, was uns vor einigen Monaten bewogen hat, unser gesamtes Schlafzimmer mit unserem Arbeitszimmer zu vertauschen. Allerdings möchte ich da nun mal auch arbeiten und Zeit verbringen, was auf Dauer mit Unwohlsein und brennenden Augen abläuft.
Wir haben das Problem schon mehrfach und seit längerem im Guten mit dem Vater besprochen. Dem tut es angeblich leid, aber er zuckt halt auch bloß mit den Schultern. Es interessiert ihn wohl nicht allzu sehr.
Der Kiffer selber (meistens arg benebelt) stellt sich nicht sehr geschickt an, und sagt nur er wär‘s nicht (wir wissen vom Vater dass er es ist).
Eine befreundete Polizistin meint, man könne bei sowas im Prinzip nix machen, außer wenn er nun dabei erwischt würde, wie er dealt. Er verkauft wohl auch selbst allerhand Zeug bis hin zu den Medikamenten seiner Freundin. Ständig ist Streit über ihn in der Wohnung unter uns, aber rausschmeißen wollen sie ihn trotzdem nicht.
Der Vater wirkt überfordert und verzweifelt. Wir wollen ihm auch nichts Böses und verstehen uns gut mit ihm. Aber ein potenzieller Streit könnte darin enden, dass seine Tochter (die erst seit etwa zwei Jahren bei ihm wohnt) wieder abhaut.
Außerdem bin ich ernsthaft besorgt, dass auf mögliche Beschwerden von uns üble Racheaktionen, zum Beispiel an meinem alten Auto, an dem ich aus familiären Gründen sehr hänge, folgen.
Andere Bewohner des Hauses - zumeist Eigentümer - haben den Geruch auch schon mitbekommen und behandeln die Familie so als „Assis des Hauses“, aber Folgen hat das nicht. Kein Fenster ist auch so direkt über der Kifferhöhle wie unseres.
Wir sind langsam wirklich verzweifelt und denken ernsthaft über einen Umzug nach. Problem ist nur: dann bräuchten die Großeltern neue Mieter. Und die beschweren sich zu 1000% bei den alten Leutchen, weil der Zustand so eigentlich nicht tragbar ist.
Was würdet ihr tun?